Willy DeVille *25.08.1950 †06.08.2009
(Mink DeVille; guitar, vocals)
(* 25. August 1950 in Stamford, Connecticut; † 6. August 2009 in New York City, bürgerlich William Paul Borsey junior) war ein US-amerikanischer Rock- und Bluesmusiker.
Leben
Willy DeVille kam als William Borsey in Stamford zur Welt und wuchs dort auf. Mit vierzehn Jahren zog er ins West Village in New York City. Die musikalischen Helden seiner Jugend waren u. a. Bob Dylan und Jimi Hendrix, die in den Clubs der MacDougal Street, wo er lebte, auftraten, und von deren Einfluss sich DeVille nie löste. 1971 kehrte er nach einem mehrjährigen Aufenthalt in London nach New York zurück; reiste weiter an die Westküste und formierte in San Francisco die Band Lazy Eights.
1974 gründete er die Band Billy De Sade & The Marquis, die er 1975 in Mink DeVille umbenannte. Gleichzeitig wurde aus William Borsey „Willy DeVille“. 1977 erschien deren Debütalbum in Europa unter dem Namen Cabretta und in den USA unter dem Namen Mink DeVille. Das Album wurde vom Rolling Stone zum „Best Album of the Year“ gekürt. Der Musikexpress kommentierte: „Willy ist der Prototyp eines Rock’n’Roll-Menschen. Seine Stimme ist rau, trocken, aufregend und dreckig, und in ihr schwingt die sinnliche Anmache, die uns Hörer zittern lässt“.
Sein Erscheinungsbild mit überlangem Jackett, einem Goldzähne-Lächeln mit im Schneidezahn eingefassten Diamanten, zeitweise Menjou-Bärtchen und schulterlangen Haaren war ausgefallen. Der Verlauf seiner Karriere war wechselhaft: Mal zum besten Sänger des Jahres geehrt, dann wieder Streitigkeiten mit der Plattenfirma. Seine Single „Storybook Love „wurde als Soundtrack des Kinofilms Die Braut des Prinzen für den Oscar nominiert, dann wieder stand DeVille ohne Plattenvertrag da.
Zu seinem 25-jährigen Bühnenjubiläum kehrte Willy DeVille zu seinen Wurzeln zurück und ging 2002 mit dem Pianisten Seth Farber und dem Bassisten David Keyes auf die Suche nach seinen Ursprüngen. Das Blues-Album The Willy DeVille Acoustic Trio In Berlin wurde am 21. März 2002 in Berlin bei einem Konzert aufgezeichnet.
Vom 18. Oktober bis 18. November 2006 ging er mit dem Willy DeVille Acoustic Trio erneut auf Europatournee. Am Piano gab es dabei eine Umbesetzung. Für kurze Zeit gehörte Jeff Levine am Piano, der u. a. für Joe Cocker gespielt hat, zur Band.
2007 spielte er für den Soundtrack des Films Death Proof von Quentin Tarantino den Song „It’s So Easy“ ein.
Tod
Eine für 2009 geplante Tournee wurde aus gesundheitlichen Gründen abgesagt; es war bei ihm zunächst Hepatitis C, später Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden. Am 6. August 2009 erlag Willy DeVille seinem Leiden in einem Krankenhaus in New York. Es war Wunsch des Künstlers, auf Hepatitis C und die möglichen Behandlungserfolge bei frühzeitiger Erkennung aufmerksam zu machen.