Warren Zevon *24.01.1947 †07.09.2003
(guitar, vocals)
(* 24. Januar 1947 in Chicago, Illinois; † 7. September 2003 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Rockmusiker und Songwriter.
Leben
Gekennzeichnet hat ihn vor allem seine ironische, fast zynische Lebensauffassung, die sich in seinen oft schwarzhumorigen Songs widerspiegelt – Zevon griff oft politische oder historische Themen auf. Er war nicht nur Freund von diversen Autoren wie Hunter S. Thompson, Carl Hiaasen, Ross Macdonald, Thomas McGuane oder Paul Muldoon, er war auch ein ausgezeichneter Kenner von Musik, Kunst, Film und Literatur. Dieses kulturelle Wissen fand sich oft nach Art der Postmoderne in Anspielungen und Zitaten in seiner Musik wieder. Zudem arbeitete Zevon gerne mit befreundeten Autoren zusammen und schrieb mit ihnen Songs. Alle obengenannten Autoren haben in Kooperation mit Zevon mindestens ein Lied geschrieben. Zevon blieb einem größeren Publikum als One-Hit-Wonder mit dem Song „Werewolves of London“ in Erinnerung, war aber unter Kollegen einer der meistgeschätzten Songwriter. Auf ihn trifft der Begriff Kultstar zu – er verkaufte, abgesehen von „Werewolves of London“ und dem dazugehörigen Album Excitable Boy, nie Unmengen von Platten, hatte und hat aber eine treue Fangemeinde.
Tod
Erneut ohne Plattenvertrag zog sich Zevon ins Privatleben zurück, nahm jedoch in seinem Heimstudio diverse Demos auf. Als er diese dem alten Freund Jackson Browne vorspielte, half dieser Zevon wie schon über zwanzig Jahre zuvor, eine Plattenfirma zu finden. Bei Artemis wurde Life’ll Kill Ya 1999 veröffentlicht und mit viel Kritikerlob bedacht. Viele sahen in dem Album eine Rückkehr zur Bestform Zevons. Das Album My Ride’s Here folgte 2001. Die Titelsongs beider Alben setzen sich explizit mit dem Thema Sterben auseinander, was sich retrospektiv als eine Art Prophezeiung lesen ließ, als Zevon 2002 nach Klagen über Kurzatmigkeit von seinem Zahnarzt ermutigt wurde, einen Arzt aufzusuchen. Dabei wurde bei ihm ein inoperables Mesotheliom (eine Form von Lungenkrebs) im Endstadium diagnostiziert. Ihm wurde eine Lebenserwartung von drei Monaten gegeben. Zevon überlebte die Prognose der Ärzte um über neun Monate und er lebte lange genug, um die Geburt zweier Enkelsöhne (Zwillinge) im Juni 2003 und die Veröffentlichung seines letzten Albums The Wind am 28. August 2003 noch miterleben zu können. Einer seiner Enkelsöhne bekam von Zevons Tochter Ariel und ihrem Mann den Namen Warren als zweiten Vornamen.
The Wind ist ein wohl einzigartiges Album der Musikgeschichte, da es im Gegensatz zu anderen letzten Alben dem Künstler erlaubt, sich mit seinem eigenen Tod und Vermächtnis direkt auseinanderzusetzen. Dieser Subtext macht auch die bedrückende, dabei aber immer lebensbejahende Stimmung des Albums aus. Als Zeichen des typischen Humors Zevons ist als einzige Coverversion „Knocking on Heavens Door“ enthalten.
Am 7. September 2003 starb Warren Zevon in seinem Haus in Los Angeles.