Tim Buckley *12.04.1947 †29.06.1975
(guitar, vocals)
(* 14. Februar 1947 in Washington, DC.; † 29. Juni 1975; bürgerlich Timothy Charles Buckley III) war ein US-amerikanischer Singer-Songwriter. Er begann als Folksänger, entwickelte jedoch seinen Gesang und seine Musik immer mehr in Richtung Jazz und Experimentalmusik.
Leben
Im Alter von fünf Jahren hatte er seine erste Begegnung mit modernem Jazz, denn seine Mutter war ein Miles Davis-Fan. 1952 zog die Familie nach Bell Gardens in Kalifornien. Mit 13 Jahren begann er Banjo zu lernen und spielte zusammen mit seinem Freund Dan Gordon in einer Gruppe. Im Laufe der Zeit stieg er auf Gitarre um, die auch zeitlebens „sein“ Instrument blieb.
1966 entdeckte ihn Jimmy Carl Black, der Schlagzeuger von frank Zappas Mothers of Invention, als Buckley in seinem Club spielte. Black stellte ihn herb Cohen, dem Manager der „Mothers“, vor. Das darauf folgende Engagement verschaffte ihm Kontakt zu lee Underwood(fortan auf allen Studioalben Buckleys als Gitarrist zu hören) und zum Gründer von Elektra Records, Jac Holzman. Dieser vermittelte ihm seinen ersten Plattenvertrag. Tim Buckley erschien im Dezember des Jahres.
Im selben Jahr wurde auch sein Sohn Jeffrey Scott geboren, der später als Jeff Buckley bekannt wurde. Tim war inzwischen von Mary Guibert geschieden.
1969 veröffentlichte er zwei weitere Alben: Blue Afternoon und Lorca. Neben zahlreichen Konzerten begann er auch mit den Aufnahmen zu seiner sechsten LP: Starsailor. Im darauf folgenden Jahr stellte er diese fertig und sie wurde von den Kritikern, vor allem von Down Beat, in den höchsten Tönen gelobt. Kommerziell war sie allerdings ein Fiasko. Sie enthielt unter anderem das Lied „Song to the Siren“. Seine Musik wurde nun endgültig experimentell und seine ursprünglichen Fans, die den Folksänger schätzten, wandten sich ab. Die Platte verschwand vom Markt und wurde zum teuer gehandelten Kultobjekt. Der kommerzielle Misserfolg stürzte ihn in eine schwere Krise. Er begann zu trinken und andere Drogen zu konsumieren, gleichzeitig setzte ihm die Plattenfirma das Ultimatum „spiel Rock’n’Roll oder gar nichts“. Einige Zeit lang versuchte er sich irgendwie über Wasser zu halten, aber nach zwei Jahren gab er klein bei und nahm 1972 Greetings from L.A. auf. Auf dieser Platte ist auch jenes Lied zu finden, das auch heute noch unvergleichlich ist: „Sweet Surrender“.
1974 nahm er Look at the Fool auf. Schlechte Verkaufszahlen führten zur Trennung von der Plattenfirma. Er sah in diesem Jahr seinen damals achtjährigen Sohn Jeff zum ersten und letzten Mal.
Tod
Am 29. Juni 1975 früh um 9.42 Uhr starb Tim Buckley in der Notaufnahme des Santa Monica Hospitals. In der Nacht zuvor hatte er mit seiner Frau den Universitäts-Assistenten Richard Keeling besucht, der dem Ex-Junkie Buckley ein weißes Pulver zum Schnupfen anbot. Im Glauben, es handle sich um Kokain, so Buckleys Frau, habe Buckley eine Prise genommen. Es habe sich aber um unverschnittenes Heroin gehandelt. Auf dem Weg in die eigene Wohnung brach Tim Buckley mit Herzbeschwerden zusammen und auch ein sofort gerufener Notarzt konnte nicht mehr helfen.