Joe Zawinul *07.07.1932 †11.09.2007
(Weather Report; keyboards)
(* 7. Juli 1932 in Wien; † 11. September 2007 in Wien) war ein österreichischer Musiker und einer der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts.
Leben
Zunächst als Pianist und Keyboarder, dann auch als Komponist, Bandleader und Arrangeur prägte er mehrere Jahrzehnte lang die internationale Musikszene. 1966 schrieb er für Julian „Cannonball“ Adderley den Hit „Mercy, Mercy, Mercy“, der zu einer Referenzaufnahme des Soul Jazz wurde. 1969 komponierte er für Miles Davis das Titelstück dessen LP In a Silent Way, eines der ersten Fusion Jazz-Alben, an dem er ebenso entscheidend beteiligt war wie an dessen 1970 veröffentlichter LP Bitches Brew. Für die von ihm und Wayne Shorter 1970 gegründete Gruppe Weather Report, die Josef Woodard in der Fachzeitschrift Down Beat rückblickend als „beste Jazzband der letzten 30 Jahre des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete, komponierte er den Welthit Birdland. Neben seinen Verdiensten als Komponist, Arrangeur und Bandleader gilt Zawinul auch als Pionier beim Einsatz elektronischer Instrumente und als einer der wenigen Musiker überhaupt, denen es gelang, auf einem Synthesizer einen unverwechselbar eigenen Ton zu entwickeln. Ein wichtiges Kennzeichen seiner späteren Kompositionen ist die Integration ethnischer Musizierstile und Elemente in den Jazzkontext. Er entwickelte diese Klangwelt mit Weather Report und der nachfolgenden Gruppe The Zawinul Syndicate zur Meisterschaft und erhielt dazu auf seinen Welttourneen weitere Anregungen.
Tod
Am 7. August 2007, eine Woche nach seiner sechswöchigen Europatournee, wurde Zawinul ins Wiener Wilhelminenspital wegen einer seltenen Hautkrebserkrankung, dem Merkelzellkarzinom, eingeliefert. Am 11. September 2007 um 4:55 Uhr verstarb der Musiker im Alter von 75 Jahren. Seine Ehefrau Maxine war nur wenige Wochen vor ihm am 26. Juli 2007 gestorben.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl veranlasste, dass ihm ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof zugewiesen wurde. In einer Trauerfeier, die von seinen Weggefährten musikalisch begleitet wurde, konnte die Öffentlichkeit am 25. September 2007 Abschied nehmen.
In einem Gespräch mit Gunther Baumann (2002) schlug der Künstler die folgende Inschrift für seinen Grabstein vor:
„ Joe Zawinul. Er war ein ehrlicher Mensch. A decent human being“.