Klaus Renft *30.06.1942 †09.10.2006
(Renft; bass, vocals)
(* 30. Juni 1942 in Jena / DDR als Klaus Jentzsch; † 9. Oktober 2006 in Löhma) war ein deutscher Musiker. Er wurde vor allem durch seine Bands Butlers und Klaus Renft Combo bekannt. Sein Künstlername Renft war der Geburtsname seiner Mutter.
Leben
1957 erste Auftritte mit der Schülerband „Kolibri“. Im Jahre 1958 gründete Renft mit einigen Freunden in Leipzig die „Klaus Renft Combo“. Sie bestand bis zum Auftrittsverbot 1962 und wurde daraufhin in „The Butlers“ umbenannt. 1963 legte Klaus Renft die Facharbeiterprüfung als Möbeltischler ab. Am 1. März 1964 gab es den ersten offiziell erwähnten Auftritt der „Butlers“. Im gleichen Jahr erhielt die Band beim Deutschlandtreffen der Jugend eine Auszeichnung. Bereits 1965 wurde den populären „Butlers“ jedoch aufgrund ihres westlichen Stils diesmal ein „unbefristetes Spielverbot“ ausgesprochen. Das geschah zeitgleich zum Verbot vieler anderer Bands in Leipzig, was die in dieser Form einmalige Leipziger Beat-Demonstration auslöste.
Ihre Songs, deren Themen häufig von staatlicher Repression (Ketten werden knapper) handelten oder vielschichtig/zweideutig waren, wie (Zwischen Liebe und Zorn, Ermutigung, Nach der Schlacht) hinterfragten das durch die Staatsmacht vorgegebene Bild. Die Jugendlichen verstanden sehr wohl die enthaltenen Metaphern. Daher geriet die bereits 1964 unter dem Decknamen „Wanderer“ geführte Band verschärft ins Visier der Staatssicherheit. Neue Musikaufnahmen wurden ab 1974 nach ihrem Song „Aber ich kanns nicht verstehen“ ( Platz 2 bei der „NBI-Beatparade“) nicht mehr zugelassen. Im September 1975 wurde die Klaus Renft Combo erneut verboten. Die Musiker beschwerten sich beim damaligen Kulturminister der DDR, Hans-Joachim Hoffmann. In der Folgezeit entstanden heimliche Aufnahmen wie die „Ballade vom kleinen Otto“, welche eine mögliche Republikflucht zum Inhalt hatte oder das Lied „Glaubensfragen“ das zum Thema Bausoldat ein staatliches Tabu ansprach.
Ende Oktober 1975 verlor Renft seine Zulassung durch das Kulturministerium. Er besuchte darauf den Regimekritiker Robert Havemann und gab persönlich am 8. Dezember 1975 einen Brief an Erich Honecker ab.
Nach der friedlichen Revolution in der DDR kehrte Klaus Renft zurück und trat ab 1990 wieder gemeinsam mit der „Klaus Renft Combo“ auf, die weiterhin auf eine treue Fangemeinde zählen konnte. Dennoch gelang es ihr wie vielen anderen DDR-Bands nicht mehr, an die früheren Erfolge anzuknüpfen. 1996 musste er die Band wegen interner Differenzen vorübergehend verlassen. Ab März 1998, zu den Jubiläumskonzerten „40 Jahre Klaus Renft Combo“ trat er wieder gemeinsam mit seinen Weggefährten aus den 1970er Jahren auf.
Tod
Bereits im Oktober 2000 musste sich Renft einer Chemotherapie wegen einer Darmkrebserkrankung unterziehen. Er erholte sich zunächst und arbeitete wieder intensiv als Musiker. Doch im Sommer 2005 stellten die Ärzte bei ihm einen neuerlichen Tumor fest, an dessen Folgen er in der Nacht zum 9. Oktober 2006 auf dem Weg in die Klinik verstarb. Seine Urne wurde am 21. November 2006 auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.