Gram Parsons *05.11.1946 †19.09.1973
(Flying Burrito Brothers/Byrds; guitar, vocals)
(* 5. November 1946 in Winter Haven, Florida; † 19. September 1973 in Joshua Tree, Kalifornien; bürgerlich Cecil Ingram Connor III) gilt heute als einer der wegweisenden Vertreter des Country Rock.
Leben
In Los Angeles nahm die International Submarine Band ihr einziges Album Safe At Home auf, das von Lee Hazelwood produziert wurde. Mangels Erfolg löste sich die Band dann aber bald auf, und Gram Parsons wurde auf Vermittlung von Chris Hillman 1968 als Keyboarder bei den Byrds engagiert, spielte aber dann tatsächlich vor allem Gitarre und sang. In dieser Zeit entstand das legendäre Album Sweetheart of the Rodeo, das als erstes Country-Rock-Album überhaupt gilt und maßgeblich von Parsons geprägt wurde.
Nach wenigen Monaten verließ Gram Parsons die Byrds und gründete gemeinsam mit Chris Hillman sowie Sneaky Pete Kleinow, Jon Corneal und Chris Ethridge die Flying Burrito Brothers. 1969 erschien das Debüt-Album Gilded Palace of Sin, das kommerziell nicht erfolgreich war, aber großen Einfluss auf andere Musiker, unter ihnen die Rolling Stones, ausübte.
Gram freundete sich mit Keith Richards an, dessen Leidenschaft für Drogen er teilte, und verbrachte viel Zeit mit den Stones. Keith Richards lernte über Gram Parsons verschiedene Country-Stile kennen. Umgekehrt machte Richards Parsons mit seinen alten Blues-Helden wie B. B. King vertraut. Nur noch halbherzig wirkte Gram am zweiten Album der Flying Burrito Brothers mit, Burrito Deluxe, und wurde anschließend wegen seiner durch die Drogensucht bedingten Unzuverlässigkeit (vor allem auch auf der Bühne) gefeuert. Eine Zeit lang tourte und arbeitete er mit den Stones zusammen, wobei er sie mit seinem Interesse an Country stark beeinflusste (z.B. bei den Songs „Country Honk“ oder „Wild Horses“, das die Burritos sogar eher herausbringen durften als die Stones).
Tod
Die grotesken Begleitumstände seines Todes nur wenige Wochen nach Vollendung von Grievous Angel machten Gram Parsons endgültig zur Legende. Im Alter von nur 26 Jahren starb er vermutlich an einer Überdosis Drogen und Alkohol – die genauen Todesumstände wurden nie geklärt – im Zimmer 8 des Joshua Tree Inn Motels. Die Leiche sollte zu seinem Stiefvater nach New Orleans überführt werden, wurde aber von seinem Manager Phil Kaufmann auf dem Los Angeles International Airport gestohlen und in der kalifornischen Wüste bei Joshua Tree verbrannt. Angeblich erfüllte Kaufman damit den letzten Willen Gram Parsons, der ein wenig erfreuliches Verhältnis zu seiner Familie hatte. Kaufman hatte allerdings unterschätzt, welche Mengen an Benzin man benötigt, um einen Leichnam zu verbrennen, sodass die Polizei bei der vermeintlichen Einäscherung am Joshua Tree eine nur halb verbrannte Leiche von Parsons vorfand und diese Überreste dann doch noch nach New Orleans überführt wurden, wo man heute auch das Grab von Gram Parsons findet. Die Geschichte vom Diebstahl des Sarges und seiner Verbrennung in der Wüste ist Thema des Spielfilms Grand Theft Parsons.