Georg Danzer *07.10.1946 †21.06.2007
(vocals)
(* 7. Oktober 1946 in Wien; † 21. Juni 2007 in Asperhofen, Niederösterreich) war ein österreichischer Liedermacher und ein Pionier des Austro-Pop, eine Zuordnung, der er selbst zeitlebens zu entgehen versuchte. Er hatte Erfolge als Solokünstler, anfänglich auch mit seiner Band The Madcaps und später in der Formation Austria 3 mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich.
Leben
Danzers Texte sind sowohl auf hochdeutsch als auch im Wiener Dialekt geschrieben. Seine ersten Werke weisen neben musikalischen Einflüssen auch thematische Ähnlichkeiten mit dem zeitgenössischen Schlager auf. Humoristisch-ironische Texte im Dialekt folgen in seinen Veröffentlichungen der frühen 1070er-Jahre. Tschik beschreibt den Alltag aus der Sicht eines Obdachlosen. Mit einer eher rau verstellten Stimme unterstreicht er auch dessen Sucht nach dem Tschik, der Zigarette. Danzers Œuvre umfasst von Anfang an Tiefsinniges, Romantisches, Komisches und Anstößiges. Auf dem Album Feine Leute (1979) finden sich so etwa neben dem satirischen Titellied das noch lange später populäre „Die Freiheit“, das unter dem Eindruck der Nachwirkungen des Deutschen Herbstes entstandene „Wir werden alle überwacht“, die Ballade „Zehn kleine Fixer“ und die biedere Sexualmoral persiflierenden Titel „Pornographie“ und „Sexi Exi“. Im weiteren Verlauf seiner Karriere werden Danzers Texte gesellschaftskritischer, wie unter anderem beim Lied „Frieden“ (1981), in dem er seine Forderung nach Frieden und seine Verachtung des Kalten Krieges unterstreicht. Er besingt darin die „vier Milliarden Tote“, die der nächste Krieg kosten könnte, also die gesamte Weltbevölkerung. Mit dem Song „Graue Herren“, inspiriert von Michael Endes Roman Momo, setzt sich Danzer mit dem Selbstmord seines Vaters auseinander. Um das Thema Tod geht es größtenteils auch in „Träumer“, seinem letzten Studioalbum.
Tod
Anfang Juli 2006 gab der ehemalige Kettenraucher Danzer in einem Interview für das Nachrichtenmagazin Profil bekannt, an Lungenkrebs erkrankt zu sein. Die beiden anlässlich seines 60. Geburtstages für Mitte Oktober in der Wiener Stadthalle und im Circus Krone in München geplanten „Freunde“-Konzerte mussten auf April 2007 verschoben werden. Im Dezember engagierte er sich bei einer Veranstaltung der Österreichischen Lungenunion.
Am 21. Juni 2007 verstarb Georg Danzer in der Obhut seiner Familie. Am nächsten Tag wurde er, seinem Wunsch entsprechend, in St. Pölten abseits jeder Öffentlichkeit eingeäschert; auf ein Ehrengrab der Stadt Wien, wie es Künstlern seines Rangs üblicherweise angeboten wird, hatte Danzer vorweg verzichtet. Zwar hatte er auch verfügt, seinen Tod erst nach der Einäscherung offiziell bekannt zu geben, doch hatten zwei österreichische Medien dies bereits am Sterbetag kolportiert. Die Asche wurde am 20. Juli 2007, seinem Wunsch entsprechend, vor der Küste Mallorcas dem Meer übergeben.