Daevid Allen *13.01.1938 †13.03.2015
(Soft Machine/Gong; guitar, vocals)
(* 13. Januar 1938 in Melbourne, Australien; † 13. März 2015 in Australien) war ein australischer Poet, Performance-Künstler und Rockmusiker, der als bedeutender Vertreter des Canterbury Sound gilt und als Gründer der Bands Soft Machine und Gong, aber auch durch sein Solowerk Bedeutung erlangte.
Leben
Allen kam 1960, inspiriert von der Beat Generation, von Australien nach Europa. Er war zunächst in Frankreich und ging 1961 nach England. In Lydden gründete er 1963 mit Robert Wyatt und Hugh Hopper das Daevid Allen Trio, aus dem 1966 die Band Soft Machine hervorging. Gefördert durch den Produzenten Giorgio Gomelsky nahm die Band einige Demo-Stücke auf und absolvierte 1967 einige Auftritte in Deutschland, Holland und Frankreich. Bei der Rückreise von dieser Tournee wurde Allen als Australier wegen eines abgelaufenen Visums die Wiedereinreise nach Großbritannien verweigert. So blieb er zunächst in Frankreich und nahm 1968 in Paris aktiv an den Studentenprotesten teil. Bald darauf ging er mit seiner Partnerin Gilli Smyth (* 1933) nach Deià auf Mallorca, wo das Paar mit dem Saxophonisten Didier Malherbe die Band Gong gründete, die ihren ersten Plattenvertrag bei dem Label BYG Actuel bekam. Der Vertrag beinhaltete neben der Produktion des Albums Magick Brother auch die Produktion von Allens erstem Solo-Album Banana Moon, auf dem abermals Robert Wyatt von Soft Machine mitwirkt.
1973 entstand unter Daevid Allens Federführung mit dem Gitarristen Steve Hillage, dem Keyboarder Tim Blake, den Bassisten Francis Moze (Magma) und dem Schlagzeuger Laurie Allan das Album Flying Teapot, das eine komplexe und humorvolle Mythologie um fliegende Teekannen, grüne Männchen, gutartige Hexen, halluzinogene Drogen und Ähnliches zum Inhalt hatte, die ansatzweise bereits auch schon bei vorigen Veröffentlichungen angedeutet worden war.
Allen veröffentlichte nach 1990 mehrere Solo-Alben, darunter 1999 das Album Eat Me Baby I’m Jellybean mit Interpretationen von Jazz-Standards. Ebenfalls 1999 gründete er die Band University of Errors, die mehrere Alben vorgelegt und alte Titel von Soft Machine neu eingespielt hat. Seit 2003 trat Daevid Allen außerdem mit Kawabata Makoto von Acid Mothers Temple und zeitweise auch seinem Sohn Orlando als Acid Mothers Gong in Erscheinung.
Tod
Allen stand bis zum Jahr 2014 mit verschiedenen Projekten auf der Bühne, bevor eine Krebserkrankung weitere Auftritte unmöglich machte. Im Februar 2015 gab er bekannt, dass er noch sechs Monate zu leben hätte und dabei seiner Überzeugung folgen wolle, den Dingen ihren Lauf zu lassen, statt sich komplizierten Operationen zu unterziehen. Er starb am 13. März 2015. Sein Sohn Orlando schrieb einen Nachruf, den er aus Versatzstücken aus Allens Texten gestaltete:
„And so Dada Ali, Bert Camembert, the Dingo Virgin, Divided Alien and his other 12 selves prepare to pass up the oily way and back to the planet of love. And I rejoice and give thanks”. You have left such a beautiful legacy and we will make sure it forever shines in our children and their children. Now is the happiest time of your life. Blessed be.”