Bob Marley *06.02.1945 †11.05.1981
(The Wailers; guitar, vocals )
(* 6. Februar 1945 in Nine Miles, Jamaika; † 11. Mai 1981 in Miami, Florida; bürgerlich Robert Nesta Marley, ab März 1981 Berhane Selassie) war ein jamaikanischer Sänger, Gitarrist und Songwriter. Marley war Mitbegründer und einer der bedeutendsten Vertreter des Reggae, der durch ihn und seine Band The Wailers ab Mitte der 1970er Jahre international bekannt
wurde.
Leben
Robert Nesta Marley wurde am 6. Februar 1945 um 2.30 Uhr morgens in dem Dorf Nine Miles in dem Parish (Gemeinde) Saint Ann auf der karibischen Insel Jamaika im Haus seines Großvaters geboren. Seine dunkelhäutige Mutter Cedella Marley Booker war zur Zeit seiner Geburt 18 Jahre alt. Sein weißer Vater, Norval Sinclair Marley, war ein zur Zeit der Geburt seines Sohnes ein 60-jähriger Offizier der britischen Armee.
Tod
Im Herbst 1980 sollte Marley im Rahmen einer Tournee mit der Gruppe The Commodores und Lionel Richie den endgültigen Durchbruch in den USA schaffen. Nach einer Fußverletzung, die sich der leidenschaftliche Fußballfan im Jahre 1977 angeblich beim Spielen zuzog und aufgrund seiner Rastafari-Ideologie unbehandelt ließ, verschlechterte sich sein körperlicher Zustand. Später wurde bei ihm am großen Zeh ein metastatierendes Melanom (schwarzer Hautkrebs) diagnostiziert. Nach den ersten USA-Konzerten im September 1980 in Boston, Providence und im Madison Sqare Garden brach er beim Joggen im Central Park in New York zusammen. Die Diagnose lautete auf einen Tumorbefall der Leber, der Lunge und des Gehirns. Sein letztes Konzert gab er am 23. September 1980 im Benedum Center im Stanley Theater in Pittsburgh, Pennsylvania.
Nachdem ihm die Fachärzte des Sloan Kettering Cancer Centers in New York eine Lebenserwartung von nur noch wenigen Wochen prognostizierten, wandte sich Marley an den deutschen Arzt Josef Issels, der in Rottach-Egern am Tegernsee in Bayern eine Klinik für hoffnungslose Krebspatienten betrieb und Methoden anwandte, die von der Fachwelt weitgehend nicht anerkannt wurden. Marley zog zur Behandlung nach Rottach-Egern und verlor durch die Chemotherapie seine Dreadlocks, was für ihn als religiösen Rastafari eine Katastrophe darstellte. Das Klima, insbesondere die für Marley ungewohnt niedrigen Temperaturen, waren eine zusätzliche Belastung. Noch während der Therapie ließ sich Marley als Mitglied der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche auf den Namen Berhane Selassie taufen – in Anlehnung an den letzten äthiopischen Kaiser Haile Selassi der von den Rastafaris als der in der Bibel angekündigte wiedergekehrte Messias angesehen wird.
Am 8. Mai beschloss Marley, zum Sterben nach Jamaika zurückzukehren. Bei der Zwischenlandung in Florida in den frühen Morgenstunden des 11. Mai war er jedoch schon zu schwach für den Weiterflug. Marley wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er dann gegen 11:30 Uhr starb. Sein Leichnam wurde im Sarg von Kingston in sein Heimatdorf Nine Miles auf Jamaika überführt. Im Rahmen einer nationalen Trauerfeier wurde er zusammen mit einer Bibel, seiner Gitarre, einer roten Gibson, einem Marihuanazweig und einem Ring, der ihm angeblich von Haile Selassie persönlich bei einer Privataudienz geschenkt worden sein soll, in einem Mausoleum beigesetzt.