Herman Brood *05.11.1946 †11.07.2001
(The Wild Romance; vocals)
(* 05.11.1946, Zwolle, Niederlande; † 11.07.2001, Amsterdam, Niederlande) war ein niederländischer Blues- und Rockmusiker, Maler, Schauspieler und Lyriker.
Leben
Brood bekam seinen ersten Klavierunterricht 1959, und mit siebzehn Jahren spielte er bei der Gruppe The Moans. Im gleichen Jahr, 1964, besuchte er für einige Monate die Akademie für Bildende Künste in Arnheim. Danach spielte er noch bei Inspirational Blues Combination bevor er in den Jahren 1967 bis 1969 und 1974 Pianist in der europäischen Bluesband Cuby and the Blizzards war, eine niederländische Band, die 1964 von Harry Muskee (Cuby) in Assen (Provinz Drenthe) gegründet wurde. 1974 löste sich die Band auf. Als Pianist begleitete Brood Eddie Boyd, Van Morrison und John Mayall. Für eine kurze Zeit trat er mit der Musikgruppe STUD auf und spielte mit Jan Akkerman unter dem Namen Flash & Dance Band sowie mit der Gruppe Vitesse, die er 1975 verließ.
1976 gründete er seine Band Herman Brood & His Wild Romance, mit der er einige Hit-Singles hatte, „Saturday Night“ und „Still Believe“, die ihn über seine Heimat hinaus auch in Frankreich und Deutschland bekannt machten. Mit den Alben Street (1977) und Shpritsz (1978) stellten sich die ersten Erfolge ein. Der Song „Saturday Night“wurde sein erster großer Hit.
Brood war lange Jahre alkohol- und drogenabhängig, was sich auch in seinen Songs (Dope sucks, Rock’n’Roll Junkie) widerspiegelte. Seine Bilder malte er in grellen Farben in der Tradition der Kunstgalerie Cobra Museum in Amstelveen. Er hinterließ über 5000 Bilder, die er zwischen 1985 und 2001 gemalt hatte. In seinem Tagebuch beschreibt er in „schnellem Tempo“ sein Leben, wie die Titel einiger Essays widerspiegeln, Leven als een Lavastroom („Leben wie ein Lavastrom“), Schilderen als een Straaljager („Malen wie ein Düsenjäger“). Der Herausgeber des Tagebuches, Jan Donia, nennt Herman Brood eine „Legende seiner Zeit“. Ende 2001 wurde bei Madame Tussaud eine Wachsfigur von ihm angefertigt und auf Broods ausdrücklichen Wunsch neben der Figur von Elvis Presley aufgestellt.
Tod
Am 11. Juli 2001 nahm sich Brood das Leben, indem er vom Dach des Amsterdamer Hilton-Hotels sprang. In seinem Abschiedsbrief stand, dass ihm ein Leben ohne Drogen nicht lebenswert erscheine. Wörtlich war zu lesen: „I don’t feel like it anymore. Maybe I’ll see you around.“ Wenige Monate vor seinem Freitod, kurz nach den Aufnahmen zu seiner letzten CD „Ciao Monkey“, hatte sich Brood einer letzten Entgiftung unterzogen, die notwendig wurde, weil der jahrelange Drogenkonsum seinen Körper irreparabel geschädigt hatte. Broods Version von Frank Sinatras „My Way“ wurde auf seinem Begräbnis gespielt, als Single herausgebracht und einige Wochen später stand der Song auf Platz 1 der niederländischen Top 40.